St-Auban - Sommerlager 2008 (6. – 19. Juli)

 

 

 

Unser Duo 1L in voller Aktion über den Voralpen der Haute-Provence.

 

(Foto W.Z.)

 

Kurzbericht und Szenen aus dem Lagerleben   (Boh.)

Ein weiteres Mal das Loblied auf „unser“ St-Auban anstimmen, tönt schon fast etwas abgedroschen, aber wie könnten wir anders? Haben wir hier nicht bald den Status von VIPs, oder immerhin von stets gern gesehenen Gästen, die schon fast dazu gehören. Jedenfalls werden wir neuerdings mit Gruppenfoto und Kommentar auf die Webseite des CNVV gesetzt (www.cnvv.net, unter news). Man kennt sich, wir haben kompetente Ansprechpartner, die auch für einen speditiven Flugbetrieb sorgen, wir sind Kollegen geworden und wir realisieren kaum noch, dass sie nicht ganz die gleiche Sprache sprechen. Wer hat denn noch Angst vor dem Französischen?  (Und englisch ginge es ja auch.)

Während es in der Schweiz regnete, konnten wir jeden Tag fliegen, 12 Tage lang, dies bei verschiedenen Wetterlagen. Natürlich schaltete jeder Pilot zwischenhinein mal eine Pause ein, das wird vom Centre auch so verlangt. Doch weisen auch dieses Jahr die Gruppenflugzeuge (heuer waren es 5) eine gute Belegung auf, es waren meistens alle in der Luft. Als grosser Neuling war der Ventus erstmals in einem Lager dabei und wurde rege benützt, er machte sogar am meisten Flugstunden und übertrumpfte damit den Duo! Zwei unserer Piloten schulten gar noch in der ersten Woche auf den neuen Typ um, natürlich unter der Aufsicht eines „Birrfelder“ Fluglehrers (Beat Lüthi).

Neben Flügen bis in die Südalpen hinauf war wohl der erste Flug des XXL mit Daniel Hirter und Beat Lüthi (AFG-Lenticularis) ein Höhepunkt: Die beiden  umrundeten gleich das Matterhorn! Und am Super-Wellentag (14. Juli) blochte Hanspeter Studiger mit Andreas Züllig auf 6000 m Höhe zwischen dem Lure und dem Mont Ventoux hin und her! Vielleicht wurden sie am französischen Nationalfeiertag beflügelt von den (musikalisch) genialen Klängen der Marseillaise: „Allons, enfants de la patrie, le jour de gloire est arrivé!“ Denn glorios war dieser Flug sicher, wenngleich -   besonders für den sommerlich bekleideten Copiloten - mit etwas Schlottern verbunden. Daneben boten auch die voralpine Umgebung gegen Norden und die Plateaux im Süden wie immer Gelegenheit zu sehr schönen Flügen über der  abwechslungsreichen Landschaft der Haute Provence.

So waren denn alle Teilnehmer am Ende wiederum begeistert und höchst zufrieden mit unserem zwölften (!) St-Auban-Lager.

Leider konnte man diesmal von unseren aviatischen Unternehmungen nicht viel im OLC sehen. Die neueste Version meines Ausleseprogrammes meldete mir nur „Irrtum“, So können wir diesmal keine Kilometer-Abrechnung präsentieren. Da wird der Sportchef etwas enttäuscht sein. Désolé, Dominik! Aber ich bin der Problematik auf der Spur, und vielleicht klappt es das nächste Mal.

Unser Dank geht an den Vorstand und die übrigen Gruppenmitglieder, die uns einmal mehr ein  intensives Segelfliegen in Südfrankreich ermöglichten.                                   

 

Doch lassen wir nun Bilder sprechen.  (Fotos: W. Zahnd und W. Boh.)

 

Der Anfang ist immer gleich:

 

Nach der Ankunft am Sonntag-nachmittag gilt es, das Küchenzelt aufzustellen. Doch wie nur gehören die vielen einzelnen Stangen zusammen? Das muss jedes Mal wieder neu ertüftelt werden, denn vom letzten Jahr haben wir es längst vergessen. Und die Markierungen sind nicht immer zuverlässig. Darum wird nun einmal das Stützgestell ausgiebig fotografiert, damit wir für die Zukunft eine Vorstellungshilfe haben!  Am linken Bildrand steht schon das Häuptlingszelt.

 

 

 

 

 

Zwischen Zeltplatz und Flugplatz liegt dieser „Hoteltrakt“ mit den Zimmern des Segelflugzentrums. Man könnte sich geradezu in einem kalifornischen Ressort wähnen! Aber das Schwimmbecken gehört allen, auch den Zeltgästen.

 

 

 

Das hier ist unser Komfortstandard, den wir gegen nichts Besseres tauschen möchten. Wir sind eingerichtet und sitzen am ersten Morgen beim gemütlichen und reichhaltigen Frühstück.  

 

Im Vordergrund sind die beiden Krücken von Beat Lüthi am Tisch angelehnt. In der AFG beheimatet, ist er der Partner von Daniel Hirter auf dem Nimbus 4DM der Gruppe Lenticularis. Das Reissen einer Achillessehne vor einigen Tagen konnte ihn nicht davon abhalten, das Abenteuer mit uns zu versuchen!

 

 

 

Das hier sind die beiden Küchenmeister Felix und Pierre.

 

Neben Pierre studiert Daniel schon das Wetter in der Lokalzeitung.  Es ist am ersten Tag bereits so gut, dass es ihm und Beat bis zum Matterhorn reichen wird.

 

 

 

Vorerst aber gehts zum Briefing.  Ein kleiner Spaziergang auf diesem schattigen Waldweg führt zum…  

 

 

 

…“bâtiment sud“, wo sich Administration, Hörsäle und Météofrance befinden.

 

 

 

Hier wieder das gewohnte Bild von ernsten Gesichtern am Briefing in der grossen Aula. Karte und Reliefs an den Wänden dienen zur Veranschaulichung der weitläufigen Region der Südalpen, die für zwei Wochen unsere Flugheimat sein wird. Es ist gut, wenn man sich da auskennt!   

 

 

Anschliessend ist draussen noch SGL-Gruppenbesprechung und Flugzeugverteilung.

 

 

 

Man kanns nur sehen und nicht hören, doch lassen sich die Eröffnungsworte erahnen: Worte des Dankes und der Ermahnung zu sicherheitsbewusstem Fliegen, kurz nur, aber das Wichtigste. Das Bild sagt es auch ohne Ton: Da ist ein führungserfahrener Lagerchef in  Aktion.

 

 

.

 

 

Die Geste darf nicht missverstanden werden: Beide erfahrenen Piloten schenken Pierre ihre Aufmerksamkeit.

 

 

 

 

Ein weiterer seriöser Zuhörer. 

 

 

 

Während ich im Innenhof unsere heutige Startliste für den Tower (pardon: la tour) vorbereite, bespricht sich am gleichen Tischchen die Schlepp-Pilotin mit einem Stagiaire.  

 

 

 

Unsere Liste muss ich im Büro der Instruktoren deponieren. Da treffe ich auf Roger Eyrier. Als Chef des Flugbetriebes für diese Woche muss er sich auch mit Papieren herumschlagen. Aber selbst das vollbringt er – seinem Temperament gemäss - mit Schwung und Elan und immer gut gelaunt. Hinter ihm das Tableau für die Disposition der Gruppen und Instruktoren.   

 

 

 

Dann erfolgt draussen die Bereitstellung  zum Start.

 

Andi hat „seinen“ Ventus 3L eingereiht.aussen lgt die Beritstellung  Schwung und Elanuppen und Instruktoren.t da schon voll im Schwung!

 

 

 

Vor der Kulisse des Hügelstädtchens Montfort warten Samuel und Felix, bis ein weiteres Segelflugzeug am Autoseil vorbeigeschleppt ist.

 

 

 

Auch der Nimbus 4DM ist nun an seinem Platz.

 

 

 

Vom Wind verschoben, sitzt das Schutztuch wie eine schiefe Mütze auf der Cockpithaube unseres Duodiskus’. Ich werde es gleich richtig fixieren.

 

 

 

 

Doch nun ist alles in Ordnung und wir können ins Camp zurückkehren.

 

 

 

Gestartet wird normalerweise beim Einsetzen der Thermik, etwa gegen 13 Uhr. Es bleibt noch Zeit für eifrige Diskussionen …

 

 

 

… und bewegtes Rekapitulieren von Flugerlebnissen.

 

 

 

Das Gewicht der Ereignisse wird vom Erzähler mit einer energischen Geste unterstrichen.

 

 

 

Auch mit der Krücke lassen sich Worte unterstreichen. Beat Lüthi unterhält sich hier mit einem Zeltplatzkollegen.

 

 

 

Andere betreiben unter schattigen Bäumen seriöseste Flugauswertung und –vorbereitung.

 

Im Hintergrund unser Gruppenzelt mit der Kücheneinrichtung.

 

 

 

Und wer studiert hier die aktuellsten Neuigkeiten?

 

 

 

Doch wie wir nun hören und über unsern Köpfen auch sehen konnten, ist der Schleppbetrieb losgegangen, für uns das Zeichen, aufzubrechen.

 

Da die Distanzen auf dem Riesen-Areal gross sind, nehmen wir die Autos, stellen sie beim Startplatz an den Rand Fluggeländes und begeben uns zu den Flugzeugen.

 

Hier kommen Andi und Margrit flott dahergeschritten.

 

 

 

Ist das ein erster kritischer Blick, der prüft, ob noch alles stimmt wie vorbereitet?

 

 

 

 

 

Vielleicht muss aus irgendeinem Grunde auch noch etwas gewartet werden.

 

Jedenfalls bietet der lange und schlanke Ventusflügel mit der Montagne de Beyne im Hintergrund einen stolzen Anblick: Ein rassiges Flugzeug!

 

 

 

Nun also: Fallschirm umhängen!

 

 

 

Gurtzeug justieren!

 

 

 

Platz nehmen und anschnallen!

 

 

 

Sauerstoffkanüle fixieren…

 

 

 

… und mit dem Hilfsmann an der Seite in Ergebenheit warten, bis die Reihe an uns ist.  

 

 

 

Hinter uns ist die Reihe noch viel länger als vor uns.   

 

 

 

Ein Kollege aus Colmar hat sich bei Hanspeter im Detail über die Handbetätigung für das Seitenruder in unserem Duo informiert. Seine Gruppe erwägt ebenfalls den Einbau einer derartigen Vorrichtung, die er hier noch fotografisch dokumentiert.

 

 

 

Darauf hat Hanspeter noch etwas Zeit für das Kartenstudium.   

 

 

 

Gut, dass die Flugzeuge Flügel haben!

 

 

 

Doch nun ist die Besatzung des Nimbus 4 startbereit.

 

 

 

Selbst mit Krücken kann der Flug gelingen. Beats Vorfreude lässt da keine Zweifel aufkommen!

 

 

 

Noch eine Fliegerdiskussion vor dem Start..

 

 

 

Der Schlepper kommt zurück…

 

 

 

…während sich bereits die kräftige Pawnee in Position bringt.

 

So verlaufen die Starts zügig und die lange Reihe wartender Segelflugzeuge ist ziemlich schnell in die Luft gebracht.

 

 

 

Im Gegensatz zu den Usanzen im Birrfeld wird der Flügel erst angehoben, wenn das Seil gestreckt ist.

 

Hier gilt es, aufzupassen. Sind die Flügel einmal waagrecht, heisst das für den Schlepp-Piloten: Vollgas setzen!

 

 

 

Nach dem Klinken drehen wir im ersten Aufwind über den Vorhügeln der Montagne de Lure (1826 m, im Hintergrund). Die Cumuli am Himmel sehen vielversprechend aus; einmal mehr steht ein schöner Flug bevor!

 

 

 

Da ist ja schon jemand! Daniel und Beat kreisen in ihrem Nimbus 4DM mir uns um die Wette.

 

 

 

Talaufwärts öffnet sich der klassische Blick nach Norden auf St-Auban (Bildmitte) mit dem Flugfeld rechts daneben. Dahinter die Ausflugroute über die ansteigende Vaumuse-Krete.

 

 

Talabwärts dominiert das breite Kiesband des verwilderten – wenn auch durch den Serre-Ponçon-Staudamm gebändigten – Flusslaufes der Durance.

 

Rechts am Rand der Flussaue die Autobahn nach Aix und Marseille, daneben in erhöhter Lage die alte Nationalstrasse.

 

 

 

So präsentiert sich das Durance-Bett nach dem Start in Richtung Süden. Bei einem Seilriss in niedriger Höhe wäre das das einfachste Notlandefeld, in der Pistenachse gelegen.

 

 

 

Eine Begehung zu Fuss lässt dann allerdings die Befürchtung aufkommen, dass eine Landung Pilot und Flugzeug recht durchschütteln würde.  

 

Aber was sagen die Instruktoren dazu? „Tu casses la planeur, mais tu sauves ta vie!“ (« Du schleisst das Flugzeug, aber du rettest dein Leben. »)

 

 

 

Nun gibt es auch Stellen mit etwas feinerer Oberfläche. Ob im Notfall viel Zeit bleibt zum Auswählen?

 

 

 

Da setzen wir lieber unsern Flug fort. Unter der Flügelmitte liegt das nach Süden gerichtete Felsband der Montagne de Baume, das am untern Bildrand in einer konvexen Falte aus der Klus von Sisteron aufsteigt. Etwa in der Bildmitte dann das gegen die Mitte hin eingetiefte Band der Montagne de Gache.

 

 

 

Viel weiter im Nordwesten Überfliegen wir die Barre de Saint Apôtre unmittelbar nördlich des Flugplatzes von Aspres.

 

 

 

Die Höhe scheint auszureichen, um zur imposanten Kalkfassade des  Pic de Bure  (Bildmitte, 2709 m.) zu wechseln.

 

 

 

Unterwegs passieren wir die Corniche de Céüse (2016 m). Deren grüne Wiesenfläche im Vordergrund ist im Winter eine Skiarena mit mehreren Liften. Über die Kante gegen links fällt die Felswand fast senkrecht gegen den Flugplatz Gap-Tallard ab. Auf dem Bild geht der Blick gegen Süden. Der letzte, am Horizont sichtbare Einschnitt ist die Klus von Sisteron. Dahinter liegt dann unser „Heimatflughafen“ St-Auban.  

 

 

 

Unter uns breitet sich nun die Stadt Gap aus, während wir ostwärts über den Colombis den Einstieg in den berühmten „Parcours“  ins Auge fassen.

 

 

 

Unter dem Flügel liegen gut 15 km des 19 km langen Lac de Serre-Ponçon (ein Durance-Stausee) im Schatten. Etwa in der Mitte ist der Pont de Savines  erkennbar, eine seequerende Strassenbrücke. Am hinteren Ende in der Sonne liegt Embrun.

 

 

 

Und bereits kommt die aufragende Nase des Morgon (2327 m) in Sicht. Hier holt man das letzte Mal Höhe, bevor man den See quert und in die Hochalpen einsteigt.  

 

 

 

Wir aber fliegen dorthin, wo es weniger finster aussieht, mit Kurs Südost an die Dormillouse (Bildmitte, 2505 m) …

 

 

 

… um dann dem Parcours zu folgen. Der Blick in die Bildmitte geht genau ostwärts. Dort ist die Grande Séolane, der breite Felskopf, der mit seinen 2909 m bereits in die Wolken ragt. Dahinter verläuft dann der Col d’Allos, der das oberste Verdon-Tal mit Barcelonnette verbindet.

 

 

 

Die  Krete des Parcours  bildet hier die Montagne de la Blanche, deren höchster Punkt  am Horizont mit 2610 m beinahe die Wolken berührt. Die Tête de l’Estrop (links daneben, mit 2961 m der höchste Gipfel des Parcours) verbirgt ihren „Tête“  in den Wolken.

 

Ganz hinten rechts ist schon der breite Rücken des  Cheval Blanc erkennbar.

 

 

 

Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Wir haben genug Höhe und es steigt immer wieder.

 

 

 

Aber um den Tête de l’Estrop herum müssen wir, um auf der sicheren Route weiter zu kommen. Er entzieht sich unserem Blick genau so wie die dahinter anschliessenden Trois Evêchés.

 

 

 

Ich selber habe mein LX 20 dabei, auch hier mit beruhigenden Anzeigen. Weiter im Norden, im wilden Hochgebirge, habe ich schon Situationen erlebt, wo selbst der Instruktor froh war, dass wir zwei verschiedene GPS an Bord hatten, auf denen wir verschiedene Landemöglichkeiten ständig im Visier behalten konnten.

 

 

 

Gegen das Südende des Parcours, zwischen Denjuan und Cheval Blanc, plötzlich dieses Bild!

Da muss es Wellen haben!

 

 

 

Und es hat! Hanspeter hat sie hartnäckig, aber äusserst feinfühlig gesucht. Und nun steigt es ruhig der schön ausgeprägten Wolkenfront entlang.

 

 

 

Und höher gehts! Immer fantastischere Wolkenlandschaften!.

 

 

 

Nun, auf 2916 m müssen wir uns zufrieden geben und weiterfliegen.

 

 

 

Über dem Cousson blicken wir nun hinab auf die Stadt Digne an der Bléone.

 

Von hier aus führen die Chemins de Fer de Provence als Meterspurbahn durch die Berge bis nach Nizza. Die Strecke gilt als touristisch hoch interessant. Die Bahn hat aber auch an Bedeutung gewonnen für den täglichen Pendlerverkehr aus den Tälern zu den Zentren Nizza und Digne.

 

 

 

Wir haben am Cousson wieder etwas Höhe „gemacht“. Und es geht weiter nach Süden bis zum tief eingeschnittenen  Grand Canyon du Verdon.

 

Jenseits der Schlucht ist das Plateau de Canjuers gut erkennbar, ein militärisches Panzer-Übungsgelände, das nicht überflogen werden darf.

 

 

 

Ziel des Abstechers war auch der Pont d’Aiguines an der Einmündung des Verdon in den Lac de Ste-Croix. Die Brücke ist ein bekannter Wendepunkt für Streckenaufgaben.

 

 

 

Doch dann ist es Zeit zum Heimflug. Der Bordkommandant scheint nach der Landung mit dem langen Flug äusserst zufrieden zu sein.

 

 

 

Wir haben immer das Privileg, unsere Flugzeuge in den geräumigen Hangars unterbringen zu können. Das schont nicht nur unsere Kräfte,  es ist auch für das Fluggerät besser.

 

 

Diese imposanten Holzkonstruktionen bieten  enorm viel Platz.

 

 

 

Draussen schaut Roger Eyrier zum Rechten. Als ich ihn fotografieren will, setzt er sich in Szene.

 

 

 

Abendliche Flügelreinigung am 4L.

 

Im Hintergrund die „Pénitents“, die „Büsser“ aus Nagelfluh. Es ist ein ganzes Heer von Mönchen, die am Anfang des 6. Jh. vom heiligen Donat in Stein verwandelt wurden, weil sie schönen Sarazeninnen  zu sehnsüchtig nachblickten.

 

 

 

Auch einer, der von schönen Flugerlebnissen erfüllt ist.

 

 

 

Beim Apéritif nach der Rückkehr ins Zeltlager..

 

 

 

Bei uns gilt unkomplizierte Selbstbedienung.

 

 

 

 

Neben Bier erfreut sich auch Coci grosser Beliebtheit.

 

 

 

Erholungspause für den Lagerchef, bevor er sich in die Küche begibt.

 

 

 

Beim Nachtessen herrscht allgemeine Zufriedenheit. Felix (stehend, in Aktion) greift zur Salatschüssel; er will den Rest noch verteilen.

 

 

 

Zupacken zu zweit.

 

 

 

Viele Käsesorten stehen zur Auswahl, dazu Kartoffeln und ein guter Wein.

 

 

 

Santé, Daniel!

 

 

 

Wenn auch die Tische wackelig sind, das Angebot ist professionell.

 

 

 

So ein gefüllter Teller muss zuerst in Ruhe betrachtet werden.

 

Auf dem Zigarettenpäckli steht „Fumer tue“. Das ist weniger schockierend als bei uns, denn man muss ja nicht unbedingt Französisch verstehen.

 

 

 

Am nächsten Tag sind Daniel und Walter bereit zur „décollage en autonome“ (Selbststart, also mit Motor).

 

 

 

Gleich nach dem Start. In der Bildmitte die Autobahn-Ein- und Ausfahrt von Peyruis-Les Mées.

 

Oben links der von der Durance abgeleitete Canal d’Oraison, der weiter unten auch Canal de Durance heisst. Sein Wasser dient zur Bewässerung. Es sind unterwegs aber auch Kraftwerksstufen eingebaut.

 

 

 

Säter dann Blick nach Norden, noch immer im Platzbereich. In der Bildmitte vereinigt sich die Bléone, rechts von Digne her kommend, mit der Durance. Genau links vom Zusammenfluss  breitet sich erhöht auf einem Plateau unser riesiges Flugfeld aus. Am Fuss des bewaldeten Abhangs zur Durance verläuft die Bahnlinie Marseille-Aix-Briançon.

 

 

 

Aïe aïe! Da sind wir etwas tief an der Crête de Liman, und erst noch auf der Seite von Digne. Aber der Pilot hat die nötige Ruhe, gute Nerven und vor allem eine grosse Erfahrung in diesem Gebiet.

 

 

 

Und siehe da, es beginnt zu steigen. Wir sind schon sichtbar höher. Der Grat führt den Blick hinauf  zum Blayeul (2189 m), wo wir hin wollen.

 

 

 

Nun sind wir auf der guten Seite! Die gewaltigen Schutthänge werden von der Sonne gut erwärmt und „ziehen“ praktisch immer. Und der Kessel kanalisiert die Talbrise.

 

 

 

Und schon sind wir höher und näher dem Gipfel, der voll über der Baumgrenze liegt.

 

 

 

Über dem Gipfel grüssen wir die Kollegen von CNVV. Sie machen es vor im EN, ebenfalls ein Nimbus 4D.

 

 

 

Oberhalb der grossen Schlucht ist der Verdon nochmals gestaut und bildet den Lac de St-André. Blick nach Süden.

 

 

 

Ebenso blau leuchten hier die Verästelungen des Lac de Serre-Ponçon zur Dormillouse hinauf (im Vordergrund).

 

 

 

Die Mauerreste auf der Dormillouse (2505 m) stammen von einer befestigten Artilleriestellung, 1862 als Bestandteil der Grenzverteidigung auf diesem Gipfel errichtet. Bis 1918 befand sich hier eine Relais-Station des optischen Telegraphen der Linie Grenoble-Toulon.

Im Jahre 2002 hat der Gemeindeverband des Ubaye-Tales (Tal von Barcelonnette) das Gemäuer restauriert und ein Berghaus (refuge, entspr. unseren SAC-Hütten) eingerichtet. Darum kann man Geländewagen erblicken und Sonnenschirme auf der Terrasse.

 

„Dormillouse“ ist abgeleitet von „dormir“, schlafen, bedeutet im Volksmund „Schläferin“ (dormeuse) und ist ein volkstümlicher Name für das Murmeltier. 

 

 

 

Copilot im Nimbus 4 DM

 

 

 

Die Schatten werden länger, es ist Zeit, die Landung vorzubereiten.

 

An dieser Autobahnkurve beginnt der Abkreisraum, «la zone de perte d’altitude». Linkskreisend beginnt man also hier, die Resthöhe zu „verlieren“.

 

 

 

Einflug in den Downwind. Er verläuft  relativ weit querab vom Flugplatz in der Bildmitte.

 

 

 

Auf dem Gegenanflug, auf 700 m über dem Bergstädtchen Montfort (links über dem Haubenfensterchen.)

 

Nun ist also « XXL en vent arrière pour la sud whisky, train sorti et verrouillé », was vom Piloten hier so gemeldet wird. (Keine Angst, es geht auch auf Englisch.) Darauf bekommt er Windrichtung und Windstärke mitgeteilt, was in dieser Umgebung sehr nützlich ist.

 

 

 

 

 

Beim Dorf St-Auban dreht Daniel den Kopf nach rechts und kontrolliert, ob der Queranflug frei ist.

 

 

 

Nach dem Queranflug sind wir hier am Eindrehen in den Final. Unter uns die Häuser von St-Auban, dahinter, in der Durance-Ebene, das grosse Chemiewerk.

 

 

 

Geradeaus nun der Platz. Neben der Durance-Talebene bildet er eine erhöhte Plattform.

 

 

 

Noch über das Wäldchen muss es reichen.

 

 

 

Dann können wir aufsetzen. Grosse Könner kommen nach dem Ausrollen vor dem Hangar zum Stehen.

 

 

 

Ein glücklicher Flug wird sofort nach der Landung gefeiert!

 

 

 

Im LS 8-18 unterwegs bei ansprechenden Bedingungen.

 

Die Pyramidenreihe, die quer durch den Mittelgrund läuft, ist die Crête des Selles, etwa 24 km nördlich von Sisteron.

 

 

 

50 km südöstlich bildet das Cheval Blanc (2323 m) einen der markanten Punkte im südlichen Teil des berühmten Parcours. Der Berg erscheint wirklich weiss mit seiner vegetationslosen Gipfelpartie.

 

Der „Parcours“ ist eine ca. 60 km lange Abfolge von Kreten und Gipfeln und bildet eine meist gut befliegbare Standardroute in Nord-Süd-Richtung. Vielleicht leitet sich allerdings der Name ab von „parcours du combattant“, was „Kampfbahn“ bedeutet!

 

 

 

Diagonal durch das Bild verläuft die Montagne de Coupe, die südlichste Krete des Parcours.

 

Davor ist auch der Cousson erkennbar. Das 8L kreist westlich der Bléone in der Nähe von Digne.

 

 

 

So satt ziehende Wolken sind reine Fliegerfreude! Wir treffen sie immer wieder im St-Auban-Lager.

 

 

 

Und am Abend grüsst vor der Landung nochmals stimmungsvoll der lange Grat der Montagne de Lure im letzten Licht aus Westen.  

 

 

 

Gleich wird unser 8L zur verdienten Nachtruhe in den Hangar geschoben.

 

 

 

Und wenn alle Flugzeuge gereinigt und versorgt sind, dürfen wir uns in unserem Zeltpark zur königlichen Abendmahlzeit setzen.

 

 

 

Zum echt französischen „dîner“

gehören natürlich Wein, aber auch etwas Baguette.

 

 

 

Lecker, was da in den Tellern ist!

 

 

 

Diese Bilder sind selbstredend.

 

 

 

 

 

 

Unser Lagerchef ist Haupturheber unserer kulinarischen Genüsse. Endlich kann auch er die  Früchte seiner Arbeit geniessen.

 

 

 

Während wir am Dessert sind, bricht die Nacht herein.

 

 

 

Nachdem auch der Abwasch besorgt ist, bleibt noch lange Zeit für die Gemütlichkeit in der milden Provence-Nacht.

 

Das Bild schildert recht typisch die spezifische Atmosphäre des St-Auban-Lagers.

 

 

 

Keiner kann – oder darf – 12 Tage nacheinander fliegen. Die Leitung des Zentrums verlangt, dass nach spätestens 6 Tagen ein Unterbruch erfolgt. Für Einzelne oder einzelne Gruppen ergeben sich deshalb auch Gelegenheiten zu Ausflügen.

 

Zum Besuch des sehr sehenswerten „Musée de Préhistoire“ von Norman Foster in Quinson hat sich unser momentan gehbehinderte Beat Lüthi von Hanspeter einen Rollstuhl ausgeliehen. Damit bekommt er sogar einen verbilligten Eintritt und kurvt nachher geschickt und fasziniert vom Neandertaler über den Cro-Magnon zum

Homo Sapiens Sapiens, und wieder zurück zum Mammut am  Ausgang.

 

 

 

Besonders beeindrucken uns immer wieder die grossen Lavendelkulturen auf dem Plateau de Valensole. Die Blütenstände werden maschinell geerntet und verwendet zur Herstellung von Düften.

 

 

 

Ein Audi als unentbehrliche Stütze für den Fotorgrafen.

 

 

 

Das Städtchen Ste-Croix gibt dem grossen Verdon-Stausee den Namen.

 

 

 

Das muss – wenn auch in etwas unbequemer Position – doch festgehalten werden.

 

 

 

Neben Lavendel, wächst hier auch noch Getreide, das aus der unteren Provence praktisch ganz verschwunden ist.

 

Die Berge im Hintergrund markieren den Eingang der grossen Verdon-Schlucht.

 

 

 

Moustiers-Ste-Marie am Fusse der mächtigen Felswand ist ein sehr schönes und touristisch bedeutendes Provence-Städtchen.

 

Die Felsen bewahren die Wärme des Tages in den Abend hinein. Der Ort ist darum ein Eldorado für Gleitfallschirm-Flieger, die von den darüber gelegenen Hängen starten.

 

 

 

Doch einmal kommt der letzte Tag.

 

Am morgen stehen unsere Anhänger schön aufgereiht zur Abfahrt bereit. Ganz links Studigers mobiles Wohnheim.

 

 

 

Letzte Gespräche vor der Abfahrt.

 

 

 

Unterwegs muss auch einmal Halt gemacht werden. An der Passroute nach Grenoble gibt es immer wieder Parkmöglichkeiten neben der Strasse.

 

 

 

Vor Clelles fahren wir direkt auf den Mont Aiguille zu, der mit seinem Zahn nochmals einen markanten Akzent in die Landschaft setzt.

 

Nach wenigen Kilometern sind wir auf der Autobahn, die wir nur noch zwischen Allonzier-la-Caille und St-Julien (vor Genf) kurz verlassen müssen.

 

 

 

                                           Ende - Fin